Der Aktienmarkt wird weiter steigen

…aber es wird ein langer holpriger Weg!

Wie schon im letzten Artikel beschrieben, bin ich mit meiner Vermögensbildungsstrategie über ETF’s in den Aktienmarkt investiert. Du hast bestimmt schon oft gehört, dass solche Investments Risiken beinhalten. Diese Risiken sind zwar über viele verschiedene Unternehmen, Branchen und Länder verteilt, aber ich bin dem systematischen Risiko der globalen Aktienmärkte ausgesetzt. Das bedeutet im Klartext, dass ihr Preis mal mehr mal weniger schwankt. Die Schwankungen können aber auch in Crashs ausarten und alle paar Jahrzehnte kann es sogar zu Finanz- oder Wirtschaftskrisen kommen.

The Big Ugly Event

Das schlimmste Beispiel für das Eintreten eines solchen Risikos in der “jüngeren” Geschichte ist die Weltfinanzkrise, die mit dem New Yorker Börsencrash von 1929 begann. Diese führte zu einer starken Deflation (sinkendes Preisniveau von Waren und Dienstleistungen), weltweiter volkswirtschaftlicher Depression, Arbeitslosigkeit, Armut und politischen Krisen. Ursachen waren eine hohe Verschuldung der US-Bürger und Unternehmen, die in den “Roaring Twenties” im Rahmen des weltweiten  Aufschwungs den Konsum auf Kredit und die Produktion massiv ausgeweitet hatten. Dazu kamen noch ein Ausmaß von bis dahin niemals zuvor gesehenen Spekulationen an den Börsen, Betrügereien und Schneballsystemen. Am Ende blieb ein starkes Misstrauen gegenüber dem vorherrschenden Wirtschaftssystem und Pessimismus was die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung anging.

 
Die Kurse am amerikanischen Aktienmarkt, genauer gesagt des Dow Jones Index fielen im Tief um fast 90%.
 

Dow Jones seit 1896Dow Jones seit 1896

Quelle: http://www.boerse.de/langfristchart/Dow-Jones/US2605661048

Wie man im historischen Chart des Dow Jones Index sehen kann brauchte der Markt vom Tief aus über 20 Jahre um sich von dieser Wirtschaftskrise zu erholen.

Im Vergleich zur großen Depression sieht die Finanzkrise von 2008 im Chart wie eine vernachlässigbare Korrektur aus. Aber auch hier fiel der Dow Jones Index im Tief um fast 55%. Der deutsche DAX ebenfalls. Bei beiden Aktienmärkten dauerte es vom Tief im Jahre 2009 aber “nur” 4 Jahre bis die Kurse wieder über das vor dem Crash erreichte Niveau hinausgingen.

 

Das wichtigste was wir aus der Historie des Aktienmarkts lernen können:

Von allen Crashs – sogar von dem Jahrhundertevent der großen Depression – hat sich der Aktienmarkt erholt, der Markt ging also immer nach oben!
 

Woher kommt dieses Upward Bias?

Der Aktienmarkt – damit meine ich große Indizes- besteht aus Unternehmen, die sich ständig weiterentwickeln. Sie sind dazu gezwungen zu wachsen und immer effizienter und profitabler zu wirtschaften um im Wettbewerb bestehen zu können. Wenn ein Unternehmen wächst bzw. es wahrscheinlich wird, dass es in Zukunft wachsende Erträge erwirtschaften wird, wird im Endeffekt auch der Aktienkurs steigen. Dieses Verhältnis der Aktienkurse und der tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklung kann man am besten mit der Hund und Herrchen Metapher beschreiben, die Börsenlegende André Kostolany geprägt hat.

“Mit der Wirtschaft und der Börse verhält es sich wie mit dem Mann und seinem Hund beim Spaziergang. Der Mann läuft langsam und gleichmäßig weiter. Der Hund läuft vor und zurück. Aber beide bewegen sich in die gleiche Richtung. Der Mann ist die Wirtschaft, der Hund die Börse.”  André Kostolany

Von diesem Streben nach Wachstum und höheren Gewinnen profitieren das Unternehmen und die Anteilseigner gleichermaßen.

Außerdem bereinigen sich Aktien-Indizes selbst. Unternehmen die nicht profitabel sind und schrumpfen verschwinden. Diese werden durch wachsende, aufsteigende Unternehmen ausgetauscht. Mit den unprofitablen Unternehmen verliert man ein bisschen Geld, bis sie schließlich aus dem Index geworfen werden. Der maximale Verlust bezogen auf das einzelne Unternehmen beträgt hier 100%, wenn es bis zur Pleite im Index war. Allerdings werden die meisten Unternehmen deutlich vorher aus dem Index geworfen.

 Was ist jetzt aber die Grenze nach oben bei den wachsenden, profitablen Unternehmen? 100%? 1.000% oder sogar 10.000%? Die Wahrheit ist, es gibt keine Grenze nach oben. Im Endeffekt ergibt sich dadurch ein starker Bias (Grundtendenz), dass sich der Aktienmarkt nach oben entwickelt.

 

Wird der Markt also auch in Zukunft hoch gehen?

Solange Menschen mehr konsumieren, die Produktivität und Effizienz der Unternehmen wächst, wir länger leben, die Weltbevölkerung weiter wächst und wir weiterhin in einem kapitalistischen System leben werden die weltweiten Aktienmärkte auch langfristig weiter steigen. Über Aktien ETF’s haben wir ein sehr starkes Werkzeug um an diesem Aufwärtstrend teilzuhaben und uns dadurch ein eigenes Vermögen aufzubauen. Der Weg dahin wird aber sehr holprig sein, mit vielen Korrekturen und Crashs, oder auch mit Phasen an denen der Aktienmarkt lange Zeit seitwärts verläuft. Deswegen muss man langfristig denken und lernen mit dem ständigen Auf und Ab der Märkte zu leben.

Fakt ist, sobald man über Geld verfügt, ist dieses automatisch einem Risiko ausgesetzt. Wenn man das Geld nur auf dem Konto liegen lässt, ist das Risiko Geld zu verlieren zwar gering. Gleichzeitig nimmt man sich aber auch jegliche Chance, dass sich das Geld – speziell nach Abzug der Inflation – vermehrt. Wenn man sein Geld vermehren will muss man gezwungener Weise auch etwas höhere Risiken eingehen.

 

Nicht alles auf einmal investieren!

Außerdem kann man im Chart erkennen, dass dem großen Crash Jahre des wirtschaftlichen und finanziellen Aufschwungs und der positiven Übertreibung in den Aktienkursen vorausgegangen sind. So hätte man selbst im Zuge der Weltwirtschaftskrise von 1929 nur den maximalen Verlust von fast 90% erlitten, wenn man zum Höchstkurs direkt vor dem Crash eingestiegen wäre. Wenn man sich in den 10 Jahren davor langsam in den Markt eingekauft hätte, wäre der Verlust deutlich geringer gewesen.

Es ist also sinnvoll die Einstiegspunkte zu streuen und nicht das ganze Ersparte auf einmal zu investieren. Am einfachsten geht das mit einem Sparplan. Hier ist man nämlich gezwungen zu kaufen, wenn die Kurse am Boden sind und sich keiner traut einzusteigen. Aber genau in diesen Momenten erwischt man die günstigsten Einstiegskurse. Dadurch diszipliniert man sich auch nicht übermäßig zu investieren wenn die Börse gut läuft und somit die Aktienkurse neue Höchststände erreichen.

Fazit:

Auf lange Sicht wird der Aktienmarkt weiter steigen, aber du musst dich an die Turbulenzen gewöhnen. Deswegen solltest du eine strikte Strategie für deine Investitionen verfolgen, bspw. ein Sparplan. Diese schützt dich gegen emotionale Kauf- und Verkaufentscheidungen. Denn ob du am Aktienmarkt ein Vermögen aufbauen kannst, kommt darauf an, wie du dich in Extremsituationen verhältst, also ob du bei fallenden Kursen panisch verkaufst oder bei höchstständen gierig wirst und übermäßig kaufst.

 

Wie siehst du die Risiken und glaubst du auch daran, dass der Aktienmarkt langfristig immer steigen wird?

Hast du vielleicht auch schon eigene Methoden entwickelt, um mit dem ständigen Auf und Ab umzugehen?

Über deine Erfahrungen, Anregungen und Fragen würde ich mich freuen!

Hast du noch kein Depot für dein ETF- oder Aktien-Portfolio? Dann schau Dir meine Depot-Übersicht an. Hier findest du den besten Anbieter für dich!

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Vielen Dank für das Interesse und bis zum nächsten Artikel!

Entspannte Grüße

Dein Roland

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